756Michele
August 17, 2024
Vom 13. bis 17. August 2024 hatten wir unseren fünften Sommeraufenthalt in diesem traditionsreichen Hotel, einem ehemaligen Sanatorium aus dem Jahr 1910, in dem unter anderem Katia Mann, die Frau des Schriftstellers Thomas Mann, der sich hier zu einem seiner berühmtesten Romane, Der Zauberberg, inspirieren ließ, behandelt wurde. Ihm ist der Speisesaal gewidmet. Der Charme der Räumlichkeiten (Innensalons, Balkone) ist auch nach mehr als einem Jahrhundert noch fast unverändert geblieben. Auch die Qualität der Küche (Frühstück und Abendessen) ist im Vergleich zu unserem ersten Besuch im Jahr 2009 intakt. Das Klima - dies ist natürlich eine subjektive Meinung, wie bei jeder Bewertung - hat sich jedoch verändert: die anfängliche Wärme ist lauwarm geworden, die vergangene Herzlichkeit zum Teil auch, der nonchalante Ton erzwungen. Vieles erweckt den Eindruck, dass eines der ersten Ziele der Geschäftsführung darin besteht, Geld zu verdienen. Das konkreteste und eklatanteste Beispiel, das während des Abendessens an allen Tischen zu beobachten war: die lästige und unelegante Beharrlichkeit, mit der der Oberkellner und das Personal darauf bestanden, den Wein in die Gläser zu gießen, auch wenn diese noch halb voll waren. Zweites Beispiel: der Trick mit dem Mineralwasser: am ersten Abend bringt man uns ein 8 dl Rhäzunser zu einem Wahnsinnspreis (CHF 8.20). Zum Glück entdeckten wir - und mit uns Dutzende anderer Gäste - beim genaueren Lesen der Getränkekarte, dass man für ein Drittel des (immer noch exorbitanten) Preises (CHF 3) auch eine 1 Liter Karaffe Aroser Bergquellwasser (mit oder ohne Kohlensäure) bestellen kann. Die Preise der Weinkarte sind übertrieben: der Marktpreis wird generell mit mindestens 3 multipliziert. Eine einzige Flasche (49 CHF) unter der 50 CHF Grenze. Die Renovierung des Thomas-Mann-Saals und des angrenzenden anderen Saals zielt auf ein moderneres Flair ab: die Tischtücher sind verschwunden und durch Gedecke ersetzt worden, die einem weniger geschichtsträchtigen Lokal würdig sind. Unverändert von hervorragender Qualität (ästhetisch und geschmacklich) sind die Gerichte, für die Sternekoch Gerd Reber, der die Küchenbrigade seit 22 Jahren leitet, verantwortlich zeichnet. Bravo! Das Drehbuch ist erprobt und läuft seit Jahren nach dem gleichen Muster ab, mit einem wöchentlichen Bündner Abend und einem, bei dem das Hotelkader für die Gäste kocht (Show-Küche). Subjektiv war es abends im Speisesaal immer recht warm: alle stimmten sofort zu, die Kippfenster zu öffnen. Erscheint man um 19.30 Uhr, findet man bereits lauwarmes Mineralwasser - wenn auch unaufgefordert - und die unvollendete Flasche vom Vorabend vor, die mindestens eine Stunde vorher auf den Tisch gestellt wurden. In den Zimmern fehlt jede Form von Klimatisierung (ökologische oder ökonomische Entscheidung?): in einem besonders heißen Sommer, mit Temperaturen von bis zu 24 Grad, wäre dies zu begrüßen. Auch eine Minibar/Kleiner Kühlschrank wäre willkommen. Da das Leitun
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